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Ufhusen stürmt mit Kantersieg im Wallis in den Halbfinal

 

Ringen: WINFORCE Challenge League / 6. Runde / Team Valais - Ufhusen

 

Die Hinterländer standen mit dem Rücken zur Wand. Auf einen Strauchler von Weinfelden wollte und durfte man nicht hoffen. Entsprechend war man selber gefordert und musste gegen das Team Valais mindestens einen Zähler holen. Hierfür schickte man die aktuell bestmöglichste Mannschaft ins Rennen und musste gleichzeitig darauf hoffen, dass die Walliser nicht alle Trümpfe zogen. Nach der Abwaage war klar, dass etwas möglich ist. Das Team Valais stellte eine starke, aber nicht unbezwingbare Equipe. Vom ersten Kampf an lief es für Ufhusen. Mathias Schwegler bekundete zu Beginn etwas Mühe mit seinem kräftigen und grösseren Gegner. Im zweiten Umgang baute Gumaev etwas ab und Schwegler fand besser in den Kampf. Bei knapper Führung des Ufhusers wollte der Walliser kontern und wurde von Schwegler geschultert. Den Schwung nahm Dominik Roth gleich mit. Er startete im Standkampf jeweils ganz tief, was für einen Schwinger extrem schwierig und ungewohnt ist. Dann gelang es ihm, seinen Gegner aufzustellen. Hier übernahm dann überraschend Alimoski das Zepter und zog. Roth befand sich ganz kurz auf den Schultern, überzog Alimoski dann aber gekonnt und kam ebenfalls zu einem Schultersieg. Bereits stand es 8:0 für die Gäste. Wiederum einen ganz starken Kampf zeigte Lukas Zimmermann. Er kontrollierte seinen Gegner über weite Strecken und wehrte nahezu alle Angriffe ungefährdet ab. Einmal musste er ihm Punkte zugestehen, siegte schlussendlich aber kontrolliert mit 2:1 Mannschaftspunkten. Simon Marti musste seinen Sieg gegen Ahmed El Ward hart erkämpfen. Sein Gegner war ausschliesslich auf Defensive eingestellt und lies weder im Stand noch am Boden viel zu. In der zweiten Hälfte baute El Ward etwas ab und Marti konnte ihn mehr und mehr bewegen und ins Mattenaus befördern. Kurz vor Ablauf der Zeit gelang ihm der fünfte Wertungspunkt, welcher zum 3:0 und nicht nur zum 2:0 Mannschaftserfolgt führte. Wichtig war dann der Kampf von Loris Müller gegen den starken Kiril Sheytanov. Müller unterlag zwar, zeigte bei der 0:2 Mannschaftsniederlage aber einen ganz starken Fight und lies keinen allzu hohen Sieg der Walliser zu. So lag Ufhusen in der Pause auf Kurs und führte mit 13:3 Punkten.

 

Schultersieg von Remo Kneubühler gegen Isa Usupov

Allerdings wollte und durfte man sich noch nicht zu sicher fühlen! Die Trainer Michael Bernet und Hanspeter Wisler nahmen ihre Jungs in der Pause nochmals zusammen. „In der ersten Hälfte haben wir gut gekämpft, so muss es weitergehen. Allerdings haben wir noch überhaupt gar nichts gewonnen. Nun kämpft in Hälfte zwei genau so weiter, dann holen wir uns diesen Erfolg!“ Mit diesen Worten gingen die restlichen fünf Athleten in die zweite Hälfte. Klaus Bernet zeigte wiederum einen ganz starken Auftritt gegen den unbequemen Joel Pierroz. Anfänglich machte Pierroz extrem viel Druck und hielt die Begegnung offen. Auch er baute wie diverse seiner Teamkollegen in der zweiten Hälfte ab und gab gewisse Punkte dann etwas gar einfach preis. So kam Bernet am Ende zu einem ungefährdeten 3:1 Mannschaftserfolg und führt das Einzelklassement in der Gruppe der Ufhuser an. Bereits im siebten Kampf hatte Raphael Schärli nun die Möglichkeit, die Begegnung vorzeitig zu entscheiden. Unbeeindruckt davon, kämpfte er konzentriert gegen den unbequemen Esteban Tscharner. Er brachte einen ungefährdeten 5:1 Sieg nach Hause und sicherte Ufhusen die definitive Halbfinalqualifikation. Auf Seite der Ufhuser konnte der Fokus weiter gehalten werden, bei den Wallisern war die Luft etwas draussen. Der erst 16 jährige Remo Kneubühler traf in seinem dritten Challenge League Kampf überhaupt auf den eigentlich übermächtigen Isa Usupov. Allerdings weiss man, dass dieser sehr gerne und aus allen möglichen und unmöglichen Situationen zieht. Genau das wusste Kneubühler für sich zu nutzen. Usupov griff an, Kneubühler konnterte und konnte den Walliser zur Freude aller Hinterländer schultern. Die fehlende Gegenwehr zeigte, wie geknickt das Heimteam aufgrund der Kanterniederlage gewesen sein musste. Nun war Ufhusen endgültig im Rausch. Joel Marti kämpfte gegen Nathan Richard wieder ungemein stark und erkämpfte Wertungspunkt um Wertungspunkt. Als sich ihm am Boden eine Gelegenheit bot, beförderte er seinen Gegner mit aller Kraft im „Krawättchen“ auf die Schultern. Bis 74 kg Freistil sorge Kim Besse dann zumindest für einen versöhnlichen Abschluss zu Gunsten des Heimteams. Für Remo Fallegger war es nach den vergangenen neun Einzelkämpfen sehr schwierig, den Fokus zu halten. So fehlte ihm dann das ein oder andere Mal der letzte Kick, um dem gestandenen Premium League Ringer ernsthaft gefährlich zu werden. Trotzdem erkämpfte sich der Ufhuser bei der Niederlage einen Wertungspunkt.

 

Verdienter Lohn für eine ganz starke Gruppenphase

Was mit einer unnötigen und schmerzhaften Niederlage beim Aufsteiger begann, führte via drei Heimsiegen in Folge und einer unglaublich knappen Niederlage in Weinfelden zum Entscheidungskampf im Wallis. Diesen entschied man durch acht von zehn möglichen Einzelsiegen, vier Schultersiegen und einem Gesamtscore von 27:9 Punkten und steht nun im Halbfinal. Man kann wahrlich von einer ganz starken Gruppenphase sprechen. Freud und Leid lagen in dieser Gruppe wirklich nahe beieinander. Weinfelden muss nun in den sauren Apfel beissen und den Abstiegskampf in Angriff nehmen. Die Liga pausiert nun eine Woche, bevor Ufhusen anlässilch des Spaghetti-Plausches den RC Oberriet-Grabs zum ersten Halbfinal begrüsst. Die Ostschweizer haben sich den Aufstieg zum Saisonziel gesetzt. Ufhusen wird somit ernsthaft gefordert sein.

 

Bericht: Christian Hügi

 

 

Telegramm:

Lutte Team Valais – TV Ufhusen 9:27 (Pause: 3:13), Kampfrichter: Sven Ewert

57 G: Yusup Gumaev – Mathias Schwegler 1:3, Schulterniederlage / 0:4

61 G: Marius Martin – Lukas Zimmermann 4:7 / 1:2

65 G: Kiril Sheytanov – Loris Müller 4:0 / 2:0

70 F: Esteban Tscharner – Raphael Schärli 1:5 / 1:2

74 G: Natharn Richard – Joel Marti 1:10 / 0:4

74 F: Kim Besse – Remo Fallegger 17:2 / 4:1

79 G: Isa Usupov – Remo Kneubühler 2:4, Schulterniederlage / 0:4

86 F: Joel Pierroz – Klaus Bernet 6:12 / 1:3

97 G: Ahmed El Ward – Simon Marti 0:5 / 0:3

 

130 F: Sunail Alimoski – Dominik Roth 4:2, Schulterniederlage / 0:4

 

 

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